MODE UND FILM

Die Filmreihe im Filmmuseum wurde von Christin Losta, die sich als Fotografin mit Mode und Kostümdesign beschäftigt, initiiert und zusammengestellt. Gezeigt werden beispielhafte Filme von namhaften Kostümdesignerinnen und Kostümdesignern aus verschiedenen Epochen der Filmgeschichte. Die Kurztexte basieren weitgehend auf überarbeiteten Notizen von Dr. Silke Geppert, Lehrbeauftragte für Kostümgeschichte der Universität Mozarteum in Salzburg.
Rear Window (Das Fenster zum Hof) | USA 1954 | R: Alfred Hitchcock | B: John Michael Hayes, nach einer Kurzgeschichte von Cornell Woolrich | K: Robert Burks | M: Franz Waxman | D: James Stewart, Grace Kelly, Wendell Corey, Thelma Ritter, Raymond Burr | 112 min | OmU | Der legendäre Hitchcock Style meint, dass der Regisseur die Macht der sprechenden Kleidung im Film als bewusstes Mittel zur raffinierten Inszenierung der Story eingesetzt hat. Hitchcock gab der Kostümbildnerin Edith Head penible Anweisungen für die Kostüme von Grace Kelly. Jeder Schnitt, jede Farbgebung waren vorgegeben und wurden von Head mit dem New Look von Dior und Silhouetten von Balenciaga verschmolzen und kongenial für die Wirkung auf der Leinwand umgesetzt. Jedes Kostüm sollte hundertprozentig zur jeweiligen Stimmung passen, die allein durch Kelly repräsentiert wird, denn Jeff besitzt nur einen Pyjama. Edith Head (1897–1981) entwarf die Kostüme für fast alle folgenden Filme Hitchcocks (TO CATCH A THIEF, 1955) und arbeitete auch mit Billy Wilder zusammen (SUNSET BOULEVARD, 1950).
› Mittwoch, 12. November 2014, 21.00 Uhr | Einführung: Thilo Wydra
Die Marquise von O… | BRD 1976 | R+B: Eric Rohmer, nach der Novelle von Heinrich Kleist | K: Néstor Almendros | D: Edith Clever, Bruno Ganz, Edda Seippel, Peter Lühr, Otto Sander | 102 min | Rohmer und Moidele Bickel führen die unerhörte Begebenheit der Marquise von O… in all ihrer befremdlichen Schönheit der Epoche des Empire vor. Die Kostüme und die Räume der Handlung sind eine bewusst inszenierte Kulissenoberfläche, die an die gestellte Dramaturgie der Gemälde von Georg Friedrich Kersting oder Caspar David Friedrich erinnern. Die Zeitlosigkeit der Geschichte wird durch die exquisite Gestaltung der Garderobe der adeligen Familie und die Verarbeitung von feinsten Stoffen und Farben generiert. Ikonenhaft und leuchtender als der Mond wirkt in der nächtlichen Verführungsszene das seidenglänzende Satinunterkleid der Marquise. Moidele Bickel (geb. 1937) hat mit Peter Stein für die Salzburger Festspiele gearbeitet und die Kostüme für Chéreaus LA REINE MARGOT (1994) und Michael Hanekes DAS WEISSE BAND (2009) entworfen.
› Mittwoch, 26. November 2014, 21.00 Uhr
The Thomas Crown Affair (Thomas Crown ist nicht zu fassen) | USA 1968 | R: Norman Jewison | B: Alan Trustman | K: Haskell Wexler | M: Michel Legrand | D: Steve McQueen, Faye Dunaway, Paul Burke, Jack Weston, Biff McGuire | 102 min | OF | Im Februar 1965 erscheint der Filmstar Steve McQueen elegant im schwarzen Smoking auf der Titelseite von Harpers Bazar. Mit »The Soft Touch in Fashion« wird die wirtschaftliche Symbiose von Mode und Film offensichtlich. Das auf den Star zugeschnittene heist movie setzt auf Eleganz: Persol Sonnenbrillen, in der Special Edition mit blauen Gläsern, die Patek Philippe Uhr am Armgelenk, sowie maßgeschneiderte Savile-Row Anzüge charakterisieren den Gentlemanverbrecher McQueen. Gegenspielerin Faye Dunaway ausgestattet von Thea van Runkle zeigt das Weltoutfit der eleganten Dame Ende der 1960er Jahre, Haute Couture Anlass bezogen und manchmal übertrieben, wie der nachtblaue Kardinalshut mit Kinnband. Theodora van Runkle (1928–2011) entwarf auch die Kostüme für Arthur Penns BONNIE AND CLYDE (1967) und Francis Ford Coppolas THE GODFATHER PART II (1974).
› Mittwoch, 3. Dezember 2014, 21.00 Uhr
Mon Oncle (Mein Onkel) | F 1958 | R+B: Jacques Tati | K: Jean Bourgoin | M: Franck Barcellini, Alain Romans | D: Jacques Tati, Jean-Pierre Zola, Adrienne Servantie, Dominique Marie, Alain Bécourt | 117 min | OmeU | Jaques Cottin schuf für die Familie Arpel und den tollpatschigen Monsieur Hulot mit seinen übertriebenen Gesten aufregend textile Gegensätze. Hund und Herr im selben Karomuster werden gemeinsam mit dem knisternden giftgrünen Hausmantel der Madame, der an gleichzeitige Zeltmäntel des Couturiers Balenciagas denken lässt, den Hochwasserhosen und Ringelsocken des Monsieur Hulot gegenübergestellt, der in dieser Welt nicht mehr benötigt wird. Amüsant in dieser Komödie auch die exaltierte Kleidung der Nachbarin. Im Jahr als Yves Saint Laurent 21-jährig die Nachfolge von Dior antritt und seine »Trapezline« vorstellt, erscheint die modisch junge Frau auf dem Rasenmäher mit Strohhut wie eine Schlemmer-Figurine und zum Rendevous im Marrokkaner-Look mit Fes und Teppichstola. Jaques Cottin entwarf auch die Kostüme für Tatis PLAYTIME und LES CHOSES DE LA VIE von Claude Sautet.
› Mittwoch, 10. Dezember 2014, 21.00 Uhr
L’année dernière à Marienbad (Letztes Jahr in Marienbad) | F 1961 | R: Alain Resnais | B: Alain Robbe-Grillet | K: Sacha Vierny | M: Francis Seyrig | D: Delphine Seyrig, Giorgio Albertazzi, Sacha Pitoëff, Françoise Bertin, Luce Garcia-Ville | 94 min | OmeU | »Eingebettet in eine opernhafte Liebesgeschichte um das Drama von Erinnern und Vergessen, zeigen die unentwegten Kamerafahrten in Spiegelungen und endlos sich verschlingender barocker Ornamentik, begleitet von der Stimme des Helden, die Projektion und Fiktionalität von Erinnerung. Die wechselnde Kleidung der Heldin, Madame A, changierend zwischen kleinem Schwarzen und Abendrobe mit Federn und Fell, produziert das Schillern und traumhaft Unwirkliche der Resnais’schen Bildwelten als Verstörendes und Begehrliches mit. Die Vision erinnerter Bilder wird nicht nur über das Medium des Wortes, über filmische, theatralische, skulpturale Inszenierungen, sondern ebenso über die Inszenierung der Kleider von Coco Chanel anschaubar gemacht.« (Theresa Georgen) Coco Chanel (1883–1971) hat auch die Kostüme zu Jean Renoirs LA REGLE DU JEU (1939) entworfen.
› Mittwoch, 7. Januar 2015, 18.30 Uhr
› Samstag, 10. Januar 2015, 21.00 Uhr
A Room with a View (Zimmer mit Aussicht) | GB 1985 | R: James Ivory | B: Ruth Prawer Jhabvala, nach dem Roman von E.M. Foster | K: Tony Pierce-Roberts | M: Richard Robbins | D: Maggie Smith, Helena Bonham Carter, Denholm Elliott, Julian Sands, Daniel Day-Lewis | 117 min | OmU | »The Golden Summer« – so erlebt das viktorianische England Florenz im Jahr 1908. Ganz im Stil der Zeit erscheinen die Damen in Kleidern der Sans-Ventre-Linie. Wir hören das Rascheln der Seiden, wir sehen Feinheit in den Details der Hüte, Schleier und Spitzen. Das englische haberdashery benennt diese Verpackungszier. Durch den Kontrast zwischen dem romantischen Vitalisten George Emerson, der gerne Hosenträger trägt und dem intellektuellen Snob Cecil Vyse, mit hellem Sommerfrack, steifem Kragen, Siegelring und Monokel ausgestattet, erhält der Film seine tiefere Bedeutung. Kostümdesigner Jenny Beavan (geb. 1950) und John Bright (geb. 1940) erhielten für diesen Film den Oscar. Sie arbeiteten mehrfach für James Ivory (HOWARD’S END, 1992) und entwarfen auch die Kostüme für Ang Lees SENSE AND SENSIBILITY (1996).
› Mittwoch, 7. Januar 2015, 21.00 Uhr
Silkwood | USA 1983 | R: Mike Nichols | B: Nora Ephron, Alice Arlen | K: Miroslav Ondrícek | M: Georges Delerue | D: Meryl Streep, Kurt Russell, Cher, Craig T. Nelson, Fred Ward | 131 min | OmU | Meryl Streep spielt Karen Silkwood als unstete Heldin wider Willen, und die Kostümbildnerin Ann Roth hilft ihr dabei. Das Milieu der amerikanischen Arbeiterklasse liefert die Kleidung bei dieser Geschichte rund um Plutonium und Atomkraft. Die von Streep getragenen Westernstiefel, der Jeans-Minirock sind topografische Hinweise, die auf den Ort der Handlung im Mittelwesten Amerikas verweisen. Meryl Streep betonte in ihrer Ode to Ann (2012) über die Zusammenarbeit mit Roth für SILKWOOD: »In boots and jeans, she makes Cher and me two working class queens«. Ann Roth (geb. 1931) hat für THE ENGLISH PATIENT (1996) den Oscar bekommen. Für Meryl Streep hat sie auch in THE HOURS (2002) und MAMMA MIA! (2008) entworfen.
› Mittwoch, 14. Januar 2015, 21.00 Uhr 
Blow up (Blow-up) | GB 1966 | R: Michelangelo Antonioni | B: Tonino Guerra, Michelangelo Antonioni, nach der Kurzgeschichte »Las babas del diablo« von Julio Cortázar | K: Carlo Di Palma | M: Herbie Hancock | D: Vanessa Redgrave, Sarah Miles, David Hemmings, Jane Birkin, Veruschka von Lehnhoff | 111 min | OmU | 24 Stunden aus dem Leben eines Modefotografen im Swinging London der 1960er. Das Atelier des Modefotografen Jon Cowan hält als Drehort für sein Studio her. Die futuristische Couture der Modestars André Courrèges und Pierre Cardin wird zitiert. Mary Quants epochemachende Entwürfe finden sich in dem kurzen schwarzen Paillettendress, in dem sich Veruschka von Lehndorff lasziv räkelt. Die exzentrische Farbigkeit von David Hemmings' Samtsakkos, die Beatles-Boots und der wuschelige Haarschnitt entsprechen dem typischen Londoner Dandy- & Künstlerlook. Jocelyn Rickards (1924-2005) entwarf auch die Kostüme für den James-Bond-Film FROM RUSSIA WITH LOVE (1963) und RYAN’S DAUGHTER (1969) von David Lean.
› Mittwoch, 21. Januar 2015, 21.00 Uhr
Casino Royal | GB 2006 | R: Martin Campbell | B: Neal Purvis, Robert Wade, Paul Haggis, nach einem Roman von Ian Fleming | K: Phil Méheux | M: David Arnold | D: Daniel Craig, Eva Green, Mads Mikkelsen, Judi Dench, Jeffrey Wright, Giancarlo Giannini | 144 min | OmU | Eva Green ist der ideale Charakter für das neue Bond Girl. Als Vesper Lynd steht sie dem maskulinen Daniel Craig ebenbürtig gegenüber. Craig immer sportlich, trägt neben eindeutigen Productplacement-Accessoires (Ray-Ban und Omega) Maßgeschneidertes, vielleicht von Brioni. Zugeordnet wird sein Dresscode eindeutig der englischen Upperclass. Im Casino wird er auf seine Kleidung angesprochen: »Ihrem Anzug nach waren sie in Oxford.« Die Kostümbildnerin Lyndy Hemmings hat die Kostüme für Vesper Lynd auch teilweise zugekauft, wie das berühmte rückenfreie violette Abendkleid von Roberto Cavalli oder die schwarze Abendrobe mit raffiniertem geschnürten Rückendekolleté von Versace. Lyndy Hemmings (geb. 1948) entwarf auch die Kostüme für MY BEAUTIFUL LAUNDRETTE (1985) von Stephen Frears und für FOUR WEDDINGS AND A FUNERAL (1994) von Mike Newell.
› Mittwoch, 28. Januar 2015, 21.00 Uhr
The Devil Is a Woman (Die spanische Tänzerin) | USA 1935 | R+K: Josef von Sternberg | B: John Dos Passos, nach dem Roman »La femme et le pantin« von Pierre Louÿs | D: Marlene Dietrich, Lionel Atwill, Edward Everett Horton, Alison Skipworth, Cesar Romero | 79 min | OF | Marlene Dietrich als Concha spielt, verführt, lügt und betrügt auf höchstem Niveau – und alles im spanischen Karneval. Travis Banton verhüllt die Diva in der Eingangsszene mit einem schwarzen bodenlangen Schleier, der mit Pompoms ornamentiert ist und vielleicht für die Männer steht, die ihr bereits wie die Fliegen ins Netz gegangen sind. Im Schwarzweißfilm sind kontrastierende Materialien entscheidend, wie der gepunktete Rock und die Spitzenbluse, bei deren Schnittgestaltung der Hauch von spanischer Folklore aufgenommen wird. Nachdem das Drama eingefädelt ist, trägt Concha unschuldiges Weiß. Travis Banton (1894–1958) wurde für seine Kostüme für Marlene Dietrich bekannt. Er hat auch mit Ernst Lubitsch (BLUEBEARD’S EIGHTH WIFE, 1938) und Max Ophüls (LETTER FROM AN UNKNOWN WOMAN, 1948) gearbeitet.
› Mittwoch, 4. Februar 2015, 21.00 Uhr
Yella | D 2007 | R+B: Christian Petzold | K: Hans Fromm | M: Stefan Will | D: Nina Hoss, Devid Striesow, Hinnerk Schönemann, Burghart Klaußner, Barbara Auer | 89 min | Es ist die rote reinseidene Bluse, die unvergessene Bilder in diesem Film schafft, die zu Ikonen geworden sind. Yella triefnass am Ufer, die rote Seidenbluse schmiegt sich mohnblütenzart um ihren Körper. Dazu immer der schwarzer Shiftrock, nackte Beine und elegante schwarze Pumps, umhüllt in einen schlichten, klassischen und gut fallenden Trenchcoat. Das klassisch weibliche Business-Outfit weicht durch das Tragen der roten Crepe de Chine Bluse vom klassischen Dress ab. Rot ist die Farbe, die Nina Hoss wie ein verglühendes Feuer in dieser irrealen Handlung am Leben erhält. Rot ist auch die Wärme, die Yella gespensterhaft im kalten Geschäftsleben ausstrahlt. Anette Guther (geb. 1965) entwirft für Bühne, Film und Werbung. Für Christian Petzold arbeitete sie an fast allen seinen Filmen mit, darunter DIE INNERE SICHERHEIT (2000) und BARBARA (2012).
› Mittwoch, 11. Februar 2015, 21.00 Uhr
Rosemary’s Baby (Rosemaries Baby) | USA 1968 | R+B: Roman Polanski, nach dem Roman von Ira Levin | K: William A. Fraker | M: Krzysztof Komeda | D: Mia Farrow, John Cassavetes, Ruth Gordon, Maurice Evans, Patsy Kelly | 136 min | OmU | Der exzentrische Umgang mit Kleidung lässt sich in Roman Polanskis Horrorfilm ohne Horror als Oberflächeninszenierung einer insgesamt neurotisch handlungsgesteuerten Vampirfamilie interpretieren. Der Film ist opulent gespickt mit Zitaten der europäisch-amerikanischen Modegeschichte der Late-Sixties. Sind Mia Farrows Kleider anfangs noch ebenso madonnenhaft wie katholisch, so erscheint sie als leidende Schwangere in reizenden Minikleidern und Baby Dolls und wirkt zerbrechlich wie die Schwester von Twiggy und Jean Seberg. Mia Farrows Pixiecut stammte von Vidal Sassoon. Ruth Gordons Outfit erinnert an die exzentrisch gekleidete modische Grand Dame und amerikanische Modeikone der Best Ager, Iris Apfel. Anthea Sylbert (geb. 1939) entwarf auch die Kostüme zu Roman Polanskis CHINATOWN (1974) und Elia Kazans THE LAST TYCOON (1976).
› Mittwoch, 18. Februar 2015, 21.00 Uhr
The Grand Budapest Hotel (Grand Budapest Hotel) | USA 2014 | R+B: Wes Anderson | K: Robert D. Yeoman | M: Alexandre Desplat | D: Ralph Fiennes, Tony Revolori, F. Murray Abraham, Adrien Brody, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Harvey Keitel | 100 min | OmU | Anderson und seiner Kostümbildnerin Milena Canonero gelingt es in ihrer dritten gemeinsamen Produktion, durch Kulisse und Kostüm eine spezifisch hochstilisierte europäische Dekadenz und Untergangsstimmung in einem fiktiven Hotel in einem ebenso fiktiven Land vorzuführen. Vor dem Hintergrund eines auseinanderfallenden Kontinentes spielt der Film in den 1930ern mit Retro-Kleidern der 1920er. Die violetten Hoteluniformen haben ewiggültigen Wiedererkennungswert und sind angeblich von Priesterroben inspiriert. Die schrillen Outfits von Tilda Swinton als Madame D. zitieren Künstlerkleider der Wiener Werkstätte. Milena Canonero (geb. 1946) hat mit ihren Kostümentwürfen für Stanley Kubricks BARRY LYNDON (1975), Hugh Hudsons CHARIOTS OF FIRE (1981) und Sofia Coppolas MARIE ANTOINETTE (2006) drei Oscars gewonnen.
› Mittwoch, 25. Februar 2015, 21.00 Uhr
Il gattopardo (Der Leopard) | Italien 1963 | R: Luchino Visconti | B: Suso Cecchi D’Amico, Pasquale Festa Campanile, Enrico Medioli, Massimo Franciosa, Luchino Visconti, nach dem Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa | K: Giuseppe Rotunno | M: Nino Rota | D: Burt Lancaster, Claudia Cardinale, Alain Delon, Paolo Stoppa, Terence Hill, Pierre Clémenti | 187 min | OmU | Die finale Ballszene, die 45 Minuten währt, ist ein wahrer Kostümaugenschmaus. Piero Tosi entwarf über 300 Kostüme, Mieder, Krinolinen, Unterröcke aus feinsten Stoffen. Normalerweise assoziiert man dunkle Kostüme für die viktorianische Zeit um 1861, aber in Wirklichkeit waren die Kostüme der Adeligen lebendig und stoffreich. Detailtreue Uniformen, dramatisch wehenden Gardinen des Palazzo, hergestellt aus feinster durchbrochener florentiner Spitze, Teppiche, Tücher an den Fassaden – Details, die gemeinsam mit den Kostümen der Glaubhaftigkeit dieser epischen Literaturverfilmung sehr nahe kommen. Piero Tosi (geb. 1927) ist eine Legende unter den Kostümbildnern. Er arbeitete ab 1952 an fast allen Filmen von Luchino Visconti mit (MORTE A VENEZIA, 1971) und gestaltete die Kostüme für Pier Paolo Pasolinis MEDEA (1969).
› Mittwoch, 4. März 2015, 19.00 Uhr
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